Wir haben uns zur Aufgabe gemacht im stetigen Austausch mit den Bürger*innen von Grumme zu stehen. Dies ermöglicht es uns unsere Arbeit fortlaufend zu evaluieren und aufgrund der Ergebnisse zu verbessern oder an neue und aktuelle Situationen anzupassen.
Eine besondere und aufwändigere Form der Evaluation ist unser Geschichtenbuch, in welchem 2018 Geschichten festgehalten wurden, die unser Leben und unsere Arbeit im Stadtteil nachweislich verändert haben.
Veränderungsgeschichten als Evaluationsmethode
Zur Überprüfung der Quartiersarbeit erhielten das Stadtteilzentrum FeidikForum in Hamm und unser Verein Leben im Stadtteil e.V. das Angebot des Paritätischen, erstmals in Deutschland ein Verfahren auszuprobieren, das “Most Significant Change” (MSC – Infos unter WinQuartier https://winquartier.de). Begleitet von Dieter Zisenis und Stephanie Funk vom bbb Büro für berufliche Bildungsplanung R. Klein & Partner GbR und gefördert durch die Deutsche Fernsehlotterie, machten sich die beiden Einrichtungen 2018 auf den Weg.
Das Verfahren „Most Significant Change“ ist eine gut strukturierte Methode zur Beschreibung der Wirksamkeit Sozialer Arbeit im Stadtteil. Es setzt über das Erzählen von Veränderungsgeschichten (eingebunden in eine Struktur) direkt bei den Menschen an, die die Soziale Arbeit im Stadtteil erreichen möchte. Durch das Erzählen der eigenen Geschichten ermöglichen die Erzählenden dem/der Interviewer*in einen Perspektivwechsel.
„Was hat sich in den letzten fünf Jahren für Sie im Zusammenleben im Stadtteil verändert? Gibt es ein bedeutsames Erlebnis oder eine bedeutsame Geschichte in dieser Zeit, welches oder welche dies für Sie am besten ausdrückt?“
Mit dieser Frage interviewte eine kleine Gruppe von Haupt- und Ehrenamtlichen des Vereins im Rahmen des Evaluationsverfahrens „Most Significant Change“ 30 unterschiedliche Menschen aus dem Stadtteil.
Ziel war es die Stadtteilarbeit des Vereins Leben im Stadtteil e.V. und der Ev. Kirchengemeinde Bochum in Bochum Grumme zu evaluieren. Es wurden Menschen befragt, die schon lange hier wohnen, aber auch Hinzugezogene. Das Alter der Teilnehmer*innen erstreckte sich von Jugendlichen bis zu Seniorinnen. Die erzählten Geschichten spiegeln persönliche Erlebnisse, Erfahrungen und Biografien wider. Sie beschreiben die Veränderungen und Weiterentwicklungen unseres Stadtteils und den Einfluss, den unsere stadtteilbezogene Arbeit auf das Leben vor Ort hat.
Die Interviewer*innen schrieben die erhaltenen Erzählungen zu 30 anonymisierten Geschichten auf.
Herausgekommen ist 2019 ein Buch, welches den Schatz an Geschichten, die von bedeutsamen Veränderungen im Leben im Stadtteil Bochum Grumme erzählen, beinhaltet.
Das Geschichtenbuch ist gegen eine Schutzgebühr von 5 € im StadtTeilLaden Grumme erhältlich.
Ein Einblick – Lesen sie selbst:
In angeleiteten Auswahlverfahren mit Multiplikator*innen aus dem Stadtteil und Verantwortlichen des Vereins Leben im Stadtteil e.V. wurden von den 30 Geschichten zwei ausgewählt, die die Veränderung in den letzten fünf Jahren in Bezug auf das Zusammenleben im Stadtteil besonders gut darstellen.
Die einzelnen Aspekte der Geschichten kann man als Puzzleteile oder Zahnräder verstehen, die ineinander greifen. So kann aus vielen kleinen Situationen etwas Größeres entstehen und wachsen. Die positive Resonanz der Mitmenschen auf die Beteiligung ist der Anstoß für weiteres Engagement im Stadtteil/Netzwerk. Basis für das Miteinander und das Engagement im Stadtteil sind die Schutzräume, die der Verein den Menschen bietet.
Aber lesen Sie selbst: zwei Veränderungsgeschichten:
„Ein großartiges Geschichtenbuch“
Am 27.10.2020 war in der Ev. Johanneskirche eine Veranstaltung zur Vorstellung unseres Buches „Gemeinsam das Leben im Stadtteil gestalten“ geplant, die wir jedoch leider aufgrund der Corona-Situation in diesem Jahr absagen mussten.
Wir danken Carina Gödecke, MdL Vizepräsidentin Landtag NRW, und langjähriges Mitglied im Leben im Stadtteil e.V. sehr herzlich, die uns ihr Grußwort nun in einer Videobotschaft übermittelt hat.