Nachdem das Diakonische Werk der Ev. Kirche von Westfalen eine Forschungsarbeit zum Thema „Lebenssituation und Zukunftsperspektiven alter Menschen – Eine Herausforderung an Kirche und Gesellschaft“ veröffentlicht, führt die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH – heute EvH) unter der Leitung der Dozentin Ursula Zinda eine Feldforschung in Grumme durch. Die Auswertung ergab einen sehr hohen Anteil älterer Bürger*innen.
So entsteht 1989 in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Johanneskirchengemeinde Bochum die erste Stadtteilarbeit im Rahmen eines Projektes. Erste Initiative des Projekts ist die Gründung des Grummer Treffs, an dem vorwiegend Menschen zwischen 50-80 Jahren teilnahmen.
Die Wünsche und Interessen der Bürger*Innen stehen damals wie heute im Vordergrund der Arbeit. In der weiteren Zusammenarbeit mit der Ev. Fachhochschule Bochum RWL entwickelte sich die Stadtteilorientierte Soziale Arbeit, in deren Programmplanung sich die Bürger*Innen aktiv miteinbrachten. So entsteht der erste Stadtteilladen im angemieteten Ladenlokal an der Ennepestraße 1.
Förderverein Grumme – Leben im Stadtteil e.V.
Anhand weiterer Beobachtungen, wurde ein weiteres Arbeitsfeld sichtbar. Da viele Einkaufsläden im Stadtteil schließen mussten, wurde die Infrastruktur immer schlechter.
1993 wurde der Förderverein Grumme e.V. – Leben im Stadtteil gegründet, der sich die Verbesserung der Lebensqualität aller Bürger*innen zum Auftrag machte. Unter anderem wurde so der Bäckereishop eröffnet, der von Ehrenamtlichen und einer Fachkraft im Verkauf geführt wurde. Der Dachverband war der DPWV, der heute Der Paritätische heißt.
Der Verein nahm seine Intentionen sehr ernst und weitete nach der Jahrtausendwende sein Angebot aus, als sich herauskristallisiert hatte, dass viele Jugendliche keinen Anlaufpunkt in Grumme hatten. Der Jugendtreff Sit Down öffnete im Jahr 2001 seine Türen erstmalig in der Wichernstraße.
In den ersten zehn Jahren entwickelten sich zwei primäre Trägerstrukturen. Zum einen die Evangelische Johanneskirchengemeinde, deren Ziel es war, sich mit gemeindenaher Sozialer Arbeit den Bedürfnissen und Sorgen der Bürger*innen zu nähern.
Zum anderen gab es den Förderverein Grumme – Leben im Stadtteil e.V., der sich außerhalb der kirchlichen Strukturen engagieren und den Stadtteil mitgestalten wollte. 1998 schlossen sich beide Träger im heute bekannten StadtTeilLaden zusammen.
Leben im Stadtteil e.V.
Die Angebote werden im Laufe der Jahre immer umfangreicher, sodass auch die finanzielle und personelle Verantwortung wächst.
Der Verein entschließt sich, für die Öffentlichkeit präsenter zu werden. Er ändert 2012 seinen Namen in Leben im Stadtteil e.V.
Ein wichtiger Leitsatz bei diesem Anliegen ist, die Bedarfe der Menschen im Blick zu behalten und keine Konkurrenzangebote zu entwickeln.
In engmaschiger Netzwerkarbeit kooperiert der Verein mit vielen anderen Einrichtungen in den umliegenden Bezirken.